Der Prozess beginnt – unerwartet und erbarmungslos. Eine Anklage wird nicht formuliert, der bescheidene Alltag geht weiter, aber das unweigerliche Gefühl der Ohnmacht und die Frage nach der Schuld belasten ab jetzt und treiben zur rastlosen Suche. Tiefer hinein, in das Räderwerk der sinnentleerten Gesetzesmaschine, die eine geschlossene Ordnung aufrechterhält und alle Lebensbereiche durchsetzt.
Der Prozess, Fragment geblieben und posthum erschienen, gilt als Franz Kafkas Hauptwerk und wenn wir von „kafkaesk“ sprechen, so meinen wir wohl die absurde, lebensfeindliche Welt der Bürokratie und Kontrollgesellschaft, aus der es für den Angeklagten Josef K. kein Entkommen gibt.
Der Regisseur Jakop Ahlbom begegnet diesem Stoff mit einem ganz eigenen Theaterstil, in dem sich Pantomime, Tanz, Musik und Illusionskunst mischen. Ahlbom, dessen Arbeiten mehrfach ausgezeichnet wurden, kam in den 90er Jahren aus Schweden in die Niederlande, studierte an der Amsterdamer Theaterschule Mime und inszeniert zum ersten Mal in Mainz.
Credits
Regie: Jakop Ahlbom
Decor: Katrin Bombe
Kostuums: Katrin Wolfermann
Muziek: Wim Conradi
Lichtdesign: Sebastian Ahrens
Dramaturgie: Malin Nagel
Theaterpädagogik: Felix Berner
Leni: Ulrike Beerbaum
Josef K.: Sebastian Brandes
Richter / Advokat Huld: Monika Dortschy
Waschfrau: Lilith Häßle
Das Mädchen: Ana Gorokhova
Fräulein Bürstner: Nadja Simchen
Wächter Willem / Block / Geistlicher: Martin Herrmann
Student, Herr: Finn Lakeberg
Aufseher / Prügler / Gerichtsdiener / Herr: David Schellenberg
Wächter Franz / Onkel Karl / Titorelli: Johannes Schmidt
Statisterie: Ludwig Schollenberger, Nicole Schmitt, Valentin Seitz, Emily Paefgen, Anja Guckes, Guiseppina Graceffa